Ost & Found e.V.
Blindspots – Aufbau von WASH & Müll Infrastrukturen in Squats an der bosnisch-kroatischen Grenze
Das Projekt Blindspots unterstützt People on the Move in der nördlichen Grenzregion Bosniens, um die Sicherheit der Lebensbedingungen vor Ort und Sichtbarkeit der Menschen, welche von systematischer Diskriminierung betroffen sind, zu erhöhen. Besonderer Fokus liegt dabei auf der Gewährleistung von minimalsten Grundbedürfnissen von besonders vulnerablen Schutzsuchenden, wie Familien, Kindern & alleinreisenden Frauen.
Das Dorf Bojna besteht aus einer großen Straße, die teilweise weniger als hundert Meter von der kroatischen Grenze entfernt ist. Genau diese Nähe zur Grenze ist für die Menschen der Grund, warum sie sich in dieses Gebiet begeben und dem starken Repressionsdruck trotzen. Überwachungsflugzeuge, Drohnen und mehrere Polizeiposten überwachen permanent das Gebiet, welches im September zur militärischen Zone erklärt wurde. Es ist Privatpersonen, Presse und Organisationen nicht gestattet, diese Zone zu betreten. Seit Mitte März gilt dieses Verbot auch für IOM und das Rote Kreuz, den tragenden NGOs vor Ort. Die Familien haben keinen Zugang zur medizinischer Versorgung und die einzige Möglichkeit an Nahrungsmittel zu gelangen, ist für sie mit einem Fußmarsch von 6 Stunden verbunden. Diese Umstände bewegen sie jedoch nicht dazu, die Zone zu verlassen.
Allen Menschen, die in Squats (= leerstehende Häuser, die von Migrant:innen besetzt und genutzt werden) leben, fehlt der Zugang zu (fließendem) Wasser, sanitären Anlagen und Hygiene. Viele Krankheiten der Squat-Bewohner:innen stehen in unmittelbarem Zusammenhang mit fehlenden sanitären Strukturen und den insgesamt unzumutbaren Lebensumständen in den Squats. Nur wenige haben direkten Zugang zum Trinkwassernetz (über bosnische Nachbar:innen).
Mit einer Förderung durch die Stiftung :do in Höhe von € 2000 können in sechs Squats vier Toiletten und sechs Duschen gebaut und das Entsorgen von ca. 40m3 Müll finanziert werden.
