• Polilinik Veddel

    Poliklinik Veddel

    Beginn: 2017

    „Wer auf die Veddel schaut, schaut in unsere Zukunft: Begriffe wie Mehrheitsgesellschaft oder Leitkultur verlieren ganz zwangsläufig ihre Relevanz. Vielmehr geht es hier um die Organisation von Diversität.“

    Die Veddel ist Ankunftsstadt par excellence. Seit Generationen leben auf der Hamburger Elbinsel EinwanderInnen unterschiedlicher Herkunft zusammen und prägen den Stadtteil kulturell, religiös, politisch und sozial. Heute gehört der Stadtteil zu den ärmsten der Metropole, die Arbeitslosigkeit ist sehr hoch, und auch der Gesundheitszustand der BewohnerInnen unterscheidet sich deutlich von denen aus wohlhabenderen Vierteln: es ist deutlich schlechter. Die medizinische Versorgung ist weit unterdurchschnittlich. In unmittelbarer Nähe zum Viertel befinden sich zwei Wohnunterkünfte für MigrantInnen mit ungesichertem Aufenthaltstatus. Viele der hier lebenden Menschen sind aufgrund ihrer Lebensgeschichte und einer häufig unsicheren Bleibeperspektive in einer schlechten gesundheitlichen Verfassung; die räumliche Beengheit im Wohnen und die fehlenden Ressourcen verstärken den alltäglichen ungesunden Stress.

    Das Projekt Poliklinik versteht sich als eine Antwort auf die Zunahme der krankheitsfördernden sozioökonomischen Verhältnisse, unter denen insbesondere MigrantInnen leben und leiden müssen. In der Poliklinik gibt es nicht nur eine allgemeinmedizinische Versorgung sondern auch Gesundheits- und Sozialberatung. Das Herzstück des neuen Gesundheitszentrums auf der Veddel ist das Café, das sowohl Warteraum wie Begegnungsort, Seminarraum und Kinosaal sein kann. Gut vernetzt mit vielen örtlichen Projekten und Institutionen ist die Poliklinik Anfang 2017 an den Start gegangen. Da die Stiftung :do den Zugang zu medizinischer Versorgung für MigrantInnen seit vielen Jahren im Fokus hat und dem Projekte durch verschiedene Schnittstellen in Hamburg verbunden ist, unterstützt die Stiftung dieses Modellvorhaben mit der einmaligen Kostenübernahme für einen Medikamentenschrank und Medikamente für das erste Jahr in Höhe von 3500 Euro.

    www.poliklinik1.org