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„Antiziganismus“ – Dossier und Veranstaltungsreihe
In Deutschland wurden und werden in den letzten Jahren Tausende Roma in den Kosovo, nach Serbien oder Mazedonien abgeschoben. In seinem letzten Amtsjahr versuchte der damalige französische Präsident Sarkozy, mit harten Sanktionen gegen die aus den Balkan-Staaten geflohenen Roma im Wahlkampf zu punkten. In vielen Staaten Osteuropas werden Roma von rechten Bürgerwehren angegriffen und ihre soziale Situation ist trotz der insgesamt sehr prekären wirtschaftlichen Lage vieler südost-europäischer Staaten mit europäischen Standards nicht vereinbar. Trotz der Recherchen von Menschenrechts-Organisationen über die unhaltbaren Zustände, in die Roma abgeschoben werden, bleiben die Innenminister der Länder unbeeindruckt und halten an dem Ziel, 10.000 in Deutschland Zuflucht suchende Roma zur Ausreise zu zwingen fest.
Antiziganismus ist der sozialwissenschaftliche Begriff für „gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit“ gegenüber Roma und Sinti. Laut der seit zehn Jahren durchgeführten Studie „Deutsche Zustände“ über die Ausgrenzung von Minderheiten hat Antiziganismus in Deutschland im Jahr 2011 signifikant zugenommen.
Diese Situation hat das iz3w zum Anlass genommen, um die nächste Ausgabe der zweimonatlich erscheinenden Zeitschrift iz3w dem Thema Antiziganismus zu widmen. In Kooperation mit der Aktion Bleiberecht aus Freiburg wird eine Veranstaltungsreihe zu dem Thema organisiert, die verschiedene Aspekte des Themas beleuchtet und Hintergrund-Wissen vermitteln will.