Association Beni Znassen pour la Culture, le Développement et la Solidarité ABCDS (Oujda/Marokko)
Mit Bild und Ton für die Rechte der Flüchtlinge in Marokko
Renforcement des capacités de plaidoyer par l’utilisation des nouvelles technologies pour faire avancer les droits des migrants au Maroc
Seit Jahren ist Marokko ein Transitland für MigrantInnen auf dem Weg nach Europa. An den Grenzzäunen von Ceuta und Melilla und an der Meerenge von Gibraltar ist ihr Reiseziel zum Greifen nahe. Aber Europa ist nur unter Einsatz des eigenen Lebens zu erreichen – und durch die vorverlagerten Grenzkontrollen ist Marokko zu einem großen Gefängnis geworden.
In den Wäldern vor Ceuta und Melilla leben tausende Menschen in Plastikzelten, gestrandet für Wochen und Monate, teilweise sogar für Jahre in einem absoluten humanitären Notstand. Beim Versuch, Europa zu erreichen, werden die MigrantInnen von den marokkanischen aber auch den spanischen Grenzschützern misshandelt, selbst nach erfolgreichen Grenzübertritten zurück geschoben oder sogar jenseits der algerischen Grenze in der Wüste ausgesetzt.
In der marokkanischen Bevölkerung, die ihrerseits um soziale Rechte und die Absicherung des täglichen Lebens kämpfen muss, gibt es starke Ressentiments. Die Entrechtung der Flüchtlinge erleichtert und provoziert rassistische Übergriffe.
Unter diesen schwierigen Bedingungen engagiert sich der Verein Association Beni Znassen pour la Culture, le Développement et la Solidarité (ABCDS) bereits seit 2005 für die Rechte der Transitflüchtlinge, organisiert direkte Unterstützung und Beratung und informiert sowohl in Marokko als auch international über die Situation der Flüchtlinge an den marokkanischen Grenzen. Die Arbeitssituation der Aktivisten des ABCDS ist trotz der wachsenden internationalen Vernetzung und Unterstützung durch europäische NGOs äußerst prekär. Ihre Arbeit wird durch die repressive Politik der marokkanischen Regierung immer wieder behindert.
Um die eskalierende Situation an den Grenzen zu dokumentieren, die Flüchtlinge zu Wort kommen zu lassen und um Argumente für die Einforderung ihrer Rechte zu sammeln, wird das ABCDS verstärkt mit dem Medium Film und neuen Medien arbeiten. Die so entstehenden Film- und Tondokumente sollen zur Aufklärung und als Druckmittel für eine humanitäre Flüchtlingspolitik in Marokko eingesetzt werden. Das ABCDS setzt damit einen Meilenstein in der Menschenrechtsarbeit in Marokko – und sendet deutliche Signale gegen die Vorverlagerung der EU-Grenzen und die todbringende europäische Abschottungspolitik.
Die Stiftung :do fördert den Ankauf der technischen Geräte und die Umsetzung des Projekts für ein Jahr mit 5000 Euro.